Wenn sich der Blick auf das Leben verändert

Carmen Kluge

Die Sache mit dem Glauben ist so ein Ding.

Lesezeit 4:55min


Wenn man sich mal ein wenig damit beschäftigt und Fragen stellt oder anfängt, sich damit auseinander zusetzten, wird man bald feststellen, dass der Glaube etwas ist, das mit unseren tiefsten Überzeugungen, Glaubensmustern und Programmen zu tun hat. Selbst die, die behaupten sie hätten keinen Glauben, glauben letztendlich doch an etwas und sind von etwas überzeugt oder eben nicht.


Die meisten denken wohl als erstes an religiösen Glauben aber ich spreche von den Dingen, die nicht nur die Religion betreffen. Ich spreche davon, wie wir die Welt mit unseren Augen sehen und darüber, was wir glauben, darüber alles schon zu wissen.


Doch wo beginnen diese Überzeugungen, wo legen wir den Grundstein und welchen Einfluss haben sie?


Man weiß längst, dass es verschiedene Ebenen und Orte in uns gibt, wo diese Programme sitzen oder entstehen. Für viele von uns ist nachvollziehbar, dass die meisten Programme, wie die Welt funktioniert von den Menschen beeinflusst wird, die für uns als Kind, die Welt bedeuten. So lernen wir, ob und wie Dinge funktionieren oder eben nicht funktionieren, was man tut oder lässt und was man darf oder nicht. Wir haben die Wahl anzunehmen und zu akzeptieren, was uns erzählt wird oder es zu hinterfragen oder sogar abzulehnen, weil wir vielleicht fühlen, dass es für uns nicht so ist, wie man uns glauben machen will.


Wenn jetzt diese Erfahrungen an ein Gefühl gekoppelt sind, werden wir immer wieder, wenn wir mit ähnlichen Erfahrungen konfrontiert werden, an das Gefühl erinnert, das wir in dieser Begegnung hatten. Wenn es ein schönes war, werden wir mehr von den Erinnerungen, als Erfahrungen in unserem Leben haben wollen. Wenn die Gefühle unserer Bewertung nach negativ waren, werden wir sie wohl meiden oder aus dem Weg gehen wollen. Vielleicht verdrängen wir sie auch, weil wir damit nichts mehr zu tun haben wollen.


Aber wo haben wir gelernt, welche Bewertung wir einer Sache geben?

Wann ist sie gut und wann ist sie schlecht?


Unser denken beeinflusst unsere Gefühle und unser Handeln. Wenn wir davon überzeugt sind, dass etwas für uns funktioniert, werden wir es umsetzten. Wenn nicht, werden wir wohl auch keine weiteren Gedanken daran verschwenden, ohne vielleicht erfahren zu haben, was wirklich möglich ist. Also würde ich behaupten, dass unser Glaube darüber entscheidet, ob wir uns begrenzen oder dem Leben gegenüber öffnen.


Was, wenn wir auf Grund unserer bisherigen Erfahrungen, ein Urteil getroffen haben, dass unseren Blick verschleiert und wir Begegnungen, Menschen oder Ereignisse im Vorfeld auf Grund unserer Erfahrung verurteilen und uns somit, einer nicht erkannten Chance verwehrt haben!


Was, wenn vor uns das größte und wundervollste Geschenk  steht und wir es nicht erkennen, weil unser Blick verklärt und unser Herz verschlossen ist?


Was, wenn wir uns so selbst immer wieder unsere Chancen verwehren, ohne es selbst bewusst wahrzunehmen?


Also ecken wir an, kämpfen und hadern mit dem Leben, sind unzufrieden und je älter wir werden, um so düsterer wird der Blick auf das Leben.

Gnade denen, die etwas anderes behaupten und es schaffen, glücklich und zufrieden durchs Leben zu gehen.


Es gibt viele Ansätze diese Themen zu beleuchten aber am Anfang steht immer ein WOLLEN.


Wenn wir es vielleicht leid sind, immer zu kämpfen,

wenn wir es leid sind, immer das Schlechte in allem zu sehen,

wenn wir es leid sind, uns die Geschichten zu erzählen, warum etwas nicht funktioniert.

Wenn wir es leid sind, immer andere in unserem Leben dafür verantwortlich zu machen, warum etwas nicht funktioniert,

werden wir uns vielleicht neuen Möglichkeiten öffnen.


Was, wenn neue Möglichkeiten und Chancen nur einen Gedanken und ein Gefühl weit entfernt sind?

Was, wenn es andere Wege gibt das Leben auf eine Art zu beschreiten, die uns mehr Freude und Leichtigkeit schenkt und in der wir alle Freiheiten leben können, die wir uns wünschen?


Was, wenn wir uns erlauben, eine andere Perspektive einzunehmen und die Situation oder das Ereignis aus einer anderen Richtung heraus zu betrachten. Was, wenn wir Menschen erlauben, die mit anderen Blicken und Herangehensweisen auf die Welt in unser Leben treten, als Einladung für neue Möglichkeiten für uns betrachten. Was wenn wir dadurch die Chance bekommen, die Welt mit anderen Augen zu sehen.


Was, wenn mein bisheriges schlecht ausfallendes Urteil, gar kein schlechtes ist, sondern nur eine andere Sicht und Herangehensweise?

Was, wenn sich etwas bisher, für mich absolut nicht für möglich gehaltenes oder komplett abwertendes, als Geschenk entpuppt.


Was, wenn ich verstehe und begreife, dass es nur ein anderer Blickwinkel ist, ein anderer Standpunkt, andere Entscheidungen und ein anderer Umgang mit den bekannten oder mir unbekannten Dingen.


Wir fühlen uns eben sicher in gewohnter Umgebung und mit den Dingen, die wir immer tun.


Was, wenn wir uns einlassen können, wieder der Neugier und der Freude öffnen können? Was, wenn das Leben uns soviel mehr zu bieten hat, als das, was wir bisher erfahren haben?


Dann werden wir erkennen, das wir der Schlüssel selbst zum Leben sind.

Wir werden vom Schüler zum Meister und lernen vom Leben selbst.

Dann geschieht die Magie, treten Menschen und Ereignisse in unser Leben, denen wir bisher immer hinterher gejagt sind. Dinge die uns im Herzen berühren, Menschen mit denen wir in der Seele verbunden sind.


Dies ist Wachstum, das ist Evolution. Wenn wir unsere innere Begrenzung überwinden und unsere eigenen Beschränkungen verändern.

Wenn wir über uns hinauswachsen und glauben können, dass wir zu etwas großartigem geboren sind.


Jeder einzelne von uns, ist etwas besonderes und wir sollten mehr Spaß am Leben und diesem großartigem Abenteuer haben.


Nichts ist sicherer und beständiger als die Veränderung,


und wir sind ein Teil davon.


Also sei selbst die Veränderung.



von udag 6. Februar 2025
Lesezeit 5:40 min Mache das Beste aus deinem Leben! Als Krankenschwester habe ich viele Menschen und Schicksale erlebt. Menschen die hinnehmen, ertragen, leiden und kämpfen. Verzweifelt sind, weil sie gern andere Lösungen gehabt hätten und bisher nicht gefunden haben. Angehörige die sich sorgen oder verdrängen, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Familienmitglieder die wegen Streitigkeiten oder vor lauter Überwältigung nicht mal mehr zu Besuch kommen und sich somit auch den letzten Abschied selbst verwehren. Und wenn man dann am Bett eines Patienten, mit seinen Angehörigen steht und alle noch auf ein Wunder hoffen, obwohl sie wissen, dass die Stunden gezählt sind, fragt man sich, wo das ganze begonnen hat? Es sind die Geschichten der Betroffenen, die mich nachdenklich gestimmt haben. Die Geschichte einer jungen Mutter, die gerade ihr Kind geboren hatte und selbst an Krebs erkrankt war. Oder die Geschichte einer jungen Frau mit Brustkrebs, die den Tod als Erlösung empfand. Ein älterer Mann der längst von den Ärzten aufgegeben war, sich wieder aufrappelte und als einer der Wenigen, das Hospiz wieder verließ. Es war nicht schwer zu erkennen, dass Heilung nicht allein an Medikamente oder Operationen gebunden ist. Es gibt Dinge in uns, die uns als Mensch ausmachen, unsere Gedanken und Gefühle, unsere Bedürfnisse und unsere Einzigartigkeit. Was für ein Leben lebt man, wenn es nicht mehr erfüllt ist und lebenswert scheint. Wenn Kummer und Sorgen überwiegen und der Wunsch das Leben zu verlassen, größer ist, als der Wunsch am Leben zu sein. Und dennoch, waren es genau diese Erfahrungen, in denen Menschen das Leben verließen oder neu in das Leben kamen, die mich nachhaltig geprägt haben. Was für eine Freude, wenn so ein kleiner Winzling das Licht der Welt erblickt. Ich habe unzählige Geburten erlebt und liebe es dem Leben bei seinen Wundern zuzuschauen. Man kann die unendliche Liebe spüren, diese erfüllende Energie, die den Raum durchbricht. Es ist die selbe unendliche Liebe die man spüren kann, wenn der Mensch dieses Leben wieder verlässt. Es hat etwas friedliches und schon fast etwas anmutiges. Ich mochte den Austausch mit den Menschen über die Blickweise zum Leben und dem Tod. Es war interessant, was das mit Menschen machte. Die einen kämpften und haderten bis zum Schluß, während andere Frieden schlossen und ganz in Ruhe dem Ereignis entgegentraten. Es ist ein Kommen und Gehen und während sich Mütter auf das Leben ihres Ungeborenen vorbereiten, verabschieden sich andere davon. Man bekommt einen anderen Blick, sieht das Leben von einer anderen Seite. Hält öfter mal inne und macht sich den Moment bewusst. Du genießt das Lächeln eines Menschen der vorüber geht, genießt die Vielfalt der Natur und die Schönheit, die in allem verborgen liegt. Du erlebst den Moment intensiver und liebst den Duft der Blumen und Gräser, hörst das Zwitschern der Vögel und freust dich über die Menschen, die dein Leben bereichern. Du bist dankbar für das, was du hast und schaust nicht allzu sehr, nach dem was du nicht hast. Und wenn du mehr von diesen Dingen in deinem Leben haben willst, tust du die Dinge, die es braucht bevor der große Knall ertönt oder das Schicksal dich daran erinnert, wie wertvoll es für dich ist. Es sind die alltäglichen Dinge, die das Ergebnis machen und deshalb für viele so gewöhnlich sind, dass sie die Stellschrauben nicht erkennen, die ihren Kurs auf eine positive Art beeinflussen könnten. Wieviele Menschen berichteten von zerbrochenen Beziehungen der eine Erkrankung folgte. Es ist nicht selten, das nach Schicksalsschlägen, wie Verluste oder Traumata Menschen über ihren Verlust der Gesundheit berichteten. Wieviele Menschen fühlen sich einsam in Beziehungen oder der eigenen Familie? Wieviele Menschen nehmen es hin, weil sie glauben, dass es selbstverständlich ist? Es beginnt mit der Beziehung zu dir selbst. Und kein Arzt oder Therapeut, kein Aussenstehender kann darüber entscheiden, wie du mit dir umgehst. Keiner kann entscheiden, was du über dich denkst, wie du fühlst und welche Entscheidungen du triffst, all das liegt an dir. Ich möchte dir verdeutlichen, dass bevor jemand dir sagt, was du zu tun oder zu lassen hast, vielleicht mal selber in dich hinein hörst, was du brauchst und willst. Wir entscheiden, was wir essen und wie wir essen. Wir entscheiden, ob und wann wir schlafen. Wir entscheiden, ob wir uns bewegen Sport treiben oder Tanzen gehen. Wir entscheiden, welcher Art unsere Beziehungen sind, was wir zulassen oder eben nicht. Wir entscheiden, wofür wir unsere Energie aufbringen und mit wem oder was wir unsere Zeit verbringen. Und selbst ob wir mehr Freude oder Trauer in unserem Leben haben wollen, Erfolg oder Misserfolg ist letztendlich eine Entscheidung. Und nicht jedes Nein ist eine Ablehnung, es kann auch ein ja für dich und deine Belange sein. Unsere täglichen Entscheidung haben soviel mehr Potential als uns manchmal bewusst ist. Gesundheit fängt für mich, nicht erst mit ihrer Abwesenheit an. Für mich bedeutet es, das Leben in all seinen Fassetten genießen zu können, zu wachsen und immer wieder neue Blickwinkel zu erlangen, um das Leben noch besser zu verstehen und leichter erleben zu können. Gewappnet zu sein und sich seiner Fähigkeiten bewusst zu machen und ein Meister des Lebens zu werden.
von udag 6. Februar 2025
Kennst Du die Geschichte vom Elefanten?
von Carmen Kluge 16. Januar 2025
Lesezeit: 7.42min Mein ursprünglicher Weg Eigentlich wollte ich Lehrerin werden. (In der Zeit hatte ich wohl meine einstige Krankenhauserfahrung verdrängt.) Aber es kam anders... Heute sehe ich das positiv, da ich mein Wissen weitergeben kann und Menschen helfe, ihr Leben und ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Als ich meine Ausbildung zur Krankenschwester begann, drehte man Tupfer noch selbst und wusch Handschuhe und Katheter aus. Eine ganz andere Zeit mit starren Hierarchien und einer furchteinflößenden Oberschwester, vor der selbst die Chefärzte zusammenzuckten. Doch diese Zeit war ein unerschöpflicher Erfahrungsschatz im Umgang mit Menschen. Es gab so viele Situationen, die mich zum Nachdenken brachten und mich fragen ließen, was das Leben wirklich ausmacht. Man erlebt Schicksalsschläge und muss lernen, damit umzugehen. Ein einschneidendes Erlebnis Ich erinnere mich an ein Ereignis, das für alle eigentlich immer ein freudiges war. Damals arbeitete ich im OP eines großen Krankenhauses nahe Stuttgart. Nach einem langen Bereitschaftsdienst kam eine Sectio (Kaiserschnitt) genau richtig, als willkommene Abwechslung nach all den schweren chirurgischen Eingriffen. Doch dieses Mal sollte alles anders sein. Nach stundenlangem Kampf um das Leben der Mutter, blieb der Vater mit dem Kind allein zurück. Später stellte sich heraus, dass sie an einer seltenen Gerinnungsstörung litt, die im Vorfeld nicht bekannt war. Wir kämpften stundenlang, um das Leben der Mutter, aber ohne Erfolg. Solche Momente lassen einen an der Gerechtigkeit des Lebens zweifeln. Während anderswo Patienten mit schwersten Diagnosen um den Tod betteln, verliert hier ein Neugeborenes seine Mutter. Fragen, auf die ich keine Antworten fand Diese Erlebnisse ließen mich nicht los. Warum gibt es für all diese Menschen keine besseren Lösungen? Warum erkennen wir Probleme oft erst, wenn es zu spät ist? Ich sah Kollegen, an denen solche Tragödien scheinbar spurlos vorüber gingen. Vielleicht hatten sie gelernt, es nicht zu nah an sich heranzulassen. Für mich funktionierte das nicht. Ich stellte mir immer wieder die Frage: Was würdest du tun, wenn es jemanden aus deiner Familie treffen würde? Mit der Zeit fand ich alternative Wege und spirituelle Ansätze. Doch anfangs fühlte ich mich dadurch eher noch zerrissener. Die Kluft zwischen Schulmedizin und alternativen Heilmethoden machte es für mich immer schwieriger, in diesem System zu arbeiten. Ich konnte nicht verstehen, warum so viele Menschen ihre Gesundheit nicht selbst in die Hand nahmen. Warum sie lieber abwarteten und hofften, dass es sie nicht treffen würde. Ich mochte nicht, wie Schulmediziner über alternative Heilmethoden sprachen, denn oft hatten diese in bestimmten Bereichen die besseren Antworten. Gleichzeitig missfiel mir, wie einige Vertreter der Alternativmedizin die Schulmedizin verurteilten. Warum nicht beides verbinden? Warum keine Brücke bauen? Genau das tue ich heute. Ich habe eine Brücke geschaffen, um Menschen beizubringen, einfache Wege zu ihrer Gesundheit zu nutzen. Altes und neues Wissen vereint, damit sie ihr Leben aktiv beeinflussen und ihre Lebensqualität verbessern können. Es ist so viel leichter, im Alltag Einfluss auf seine Gesundheit zu nehmen, als zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Wie oft habe ich erlebt, dass Menschen die einfachen Dinge unterschätzen oder die Zusammenhänge nicht verstehen – mit gravierenden Folgen für ihre Gesundheit. Das Gesundheitssystem am Limit Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was er tut. Aber mit mehr Eigenverantwortung könnten wir ein Gesundheitssystem entlasten, das längst an seine Grenzen stößt. Warum müssen Krankenschwestern, Ärzte und Therapeuten täglich über ihre eigenen Belastungsgrenzen gehen und mit ihrer Gesundheit dafür bezahlen? Wusstest du, dass... viele Pflegekräfte unter chronischen Rückenproblemen leiden? Stress für viele mittlerweile als normal gilt? Viele kaum noch geregelte Pausen oder ausreichend Schlaf bekommen? OPs manchmal so lange dauern, dass man weder trinken noch zur Toilette gehen kann? Im Stationsalltag bleibt oft nicht einmal Zeit für grundlegende Bedürfnisse. Pünktlicher Feierabend? Selten. Notfälle halten sich nicht an Dienstzeiten. Die Belastung ist enorm, und doch wird von den Betroffenen erwartet, das System am laufen zu halten. Das System ist nicht darauf ausgelegt, und es ist nicht die Verantwortung einzelner, die Gesundheit anderer zu übernehmen. Jeder sollte wieder lernen, was es bedeutet, gesund zu leben. Vorsorge ist immer besser als Nachsorge.